Giraffensprache & Wolfssprache – Wie wir reden, wenn es darauf ankommt

„Du hörst mir nie zu.“
„Immer muss ich alles allein machen.“
„Du bist so respektlos.“

Solche Sätze fallen nicht in Momenten der Ruhe, sondern dann, wenn es in uns brodelt. Wenn wir verletzt, erschöpft oder überfordert sind. Und oft richten sie mehr Schaden an, als wir beabsichtigt haben. Nicht das Problem selbst zerstört die Verbindung – sondern die Art, wie wir darüber sprechen.

Was ist Giraffen- und Wolfssprache?

Die Begriffe stammen aus der gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg.
Die Giraffe steht für eine Sprache des Herzens. Sie hört zu, zeigt sich verletzlich, benennt Bedürfnisse und sucht Verbindung.
Der Wolf hingegen spricht aus dem Impuls, zu schützen oder anzugreifen. Seine Sprache ist oft hart, wertend und verletzend – selbst wenn sie aus Hilflosigkeit entsteht.

Und genau das ist der Punkt: Niemand von uns ist ein „Wolf“ – wir sprechen nur manchmal so, wenn wir nicht anders weiterwissen.

Alltagsszenen, die du vielleicht kennst

👉 In der Partnerschaft
Abends am Küchentisch. Sie erzählt vom stressigen Arbeitstag, er scrollt nebenbei am Handy.
Sie: „Du hörst mir nie zu. Warum rede ich überhaupt mit dir?“
➡️ Wolfssprache: Angriff, Vorwurf, Enttäuschung.

Was sie vielleicht eigentlich sagen möchte:
„Ich wünsche mir, dass du ganz bei mir bist, wenn ich etwas mit dir teile. Ich brauche Nähe und echtes Zuhören.“
➡️ Giraffensprache: ehrlich, klar, aber ohne Schuldzuweisung.

👉 Im Familienalltag mit Kindern
Das Kinderzimmer sieht aus wie ein Schlachtfeld. Du hattest einen anstrengenden Tag.
Du rufst: „Du bist so faul! Immer lässt du alles liegen!“
➡️ Wolfssprache: Frust entlädt sich in Etiketten.

Was du eigentlich fühlst:
„Ich bin müde und brauche Unterstützung. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam für Ordnung sorgen.“
➡️ Giraffensprache: Du bleibst bei dir und machst dein Bedürfnis sichtbar – ohne das Kind abzuwerten.

Warum ist das wichtig?

Weil Sprache nicht nur Worte transportiert, sondern auch Haltung.
Wenn wir anders sprechen, verändert sich unser Kontakt zueinander.
Wir hören einander besser. Wir fühlen uns weniger angegriffen. Und wir werden eher verstanden.

In der Paar- oder Familienberatung arbeiten wir genau daran:

  • Wie können wir sagen, was uns wichtig ist – ohne zu verletzen?

  • Wie drücken wir ein Nein aus – ohne Schuldgefühle?

  • Wie schaffen wir ein Zuhause, in dem sich alle gehört fühlen?

Du musst das nicht alleine lernen.

Giraffensprache ist keine Technik, die du einfach anwendest. Sie ist ein innerer Weg: raus aus dem Rechthaben, rein in die Verbindung.

Wenn du spürst, dass eure Gespräche immer wieder im Streit enden,
wenn du dir mehr Verständnis, Ruhe und Nähe in deiner Familie oder Partnerschaft wünschst,
dann begleite ich euch gern auf diesem Weg.

Verbindung ist lernbar. Und sie beginnt mit einem einzigen Satz, der anders klingt als sonst.

📩 Melde dich gern für ein unverbindliches Erstgespräch.
Ich freue mich, euch kennenzulernen.

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