Wie stärke ich die Resilienz von meinem Kind?
Manchmal sind es scheinbar kleine Dinge, die Kinder aus dem Gleichgewicht bringen. Ein Streit auf dem Pausenhof, eine schlechte Note oder das Gefühl, nicht dazuzugehören. Als Eltern möchten wir in solchen Momenten am liebsten sofort trösten und unser Kind vor allem schützen. Das ist verständlich und wichtig. Doch genauso wichtig ist, dass dein Kind lernt, mit Herausforderungen selbst umzugehen. Genau darum geht es bei Resilienz.
Resilienz ist die innere Stärke, die uns hilft, Krisen zu bewältigen, Rückschläge zu verkraften und daraus sogar gestärkt hervorzugehen. Diese Fähigkeit ist nicht angeboren. Kinder können sie Schritt für Schritt entwickeln. Und du kannst sie dabei wunderbar unterstützen.
Hier findest du ein paar praktische Ideen, die sich leicht im Alltag umsetzen lassen.
Gefühle annehmen statt wegreden
Vielleicht hast du auch schon einmal gesagt: "Das ist doch nicht so schlimm." Oft wollen wir damit trösten, aber solche Sätze können bei Kindern den Eindruck hinterlassen, dass ihre Gefühle nicht ernst genommen werden. Besser ist es, Emotionen zu benennen und anzunehmen. Du könntest zum Beispiel sagen: "Ich merke, dass dich das traurig macht. Das verstehe ich." So lernt dein Kind, dass Gefühle sein dürfen. Das ist die Grundlage, um gut mit ihnen umzugehen.
Selbst Lösungen finden lassen
Es ist nicht leicht, mitanzusehen, wenn das eigene Kind mit einem Problem kämpft. Die Versuchung, schnell eine Lösung anzubieten, ist groß. Doch genau hier liegt eine wichtige Chance für dein Kind. Wenn du Fragen stellst wie "Was würdest du gerne ausprobieren?" oder "Was hat dir beim letzten Mal geholfen?", regst du zum Nachdenken an. Dein Kind erlebt sich als handlungsfähig. Das stärkt das Vertrauen in die eigene Kraft.
Fehler sind erlaubt
Kinder, die Angst vor Fehlern haben, trauen sich oft weniger zu. Dabei lernen wir durch Ausprobieren und Scheitern. Es hilft, wenn du auch über eigene Fehler sprichst. Zum Beispiel: "Heute habe ich das Brot im Ofen vergessen. Jetzt weiß ich, dass ich den Timer besser stellen muss." So lernt dein Kind: Fehler gehören dazu. Sie machen mich nicht schwächer, sondern bringen mich weiter.
Rituale geben Sicherheit
Klare Strukturen und wiederkehrende Rituale schaffen Orientierung. Gerade in unsicheren Zeiten sind sie wertvoll. Ob das der gemeinsame Start in den Tag ist, das Abendgespräch vor dem Schlafengehen oder das Kuscheln nach dem Kindergarten – solche Momente geben Halt und stärken die emotionale Bindung. Kinder, die sich sicher fühlen, können auch besser mit Veränderungen umgehen.
Erfolgserlebnisse ermöglichen
Kinder wachsen an Aufgaben, die sie selbst meistern dürfen. Gib deinem Kind Gelegenheiten, Verantwortung zu übernehmen. Das kann ganz klein anfangen – beim Blumengießen, Tischdecken oder allein Brötchen holen. Und wenn etwas gelingt, hilf mit einem konkreten Lob. Sag zum Beispiel: "Du hast dir wirklich Mühe gegeben, alles ordentlich hinzustellen." So wird dein Kind ermutigt, sich etwas zuzutrauen.
Zum Schluss
Resiliente Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie stolpern, weinen, zweifeln und verzweifeln manchmal. Aber sie lernen, dass sie damit nicht allein sind und dass sie wieder aufstehen können. Und das ist etwas, das du aktiv fördern kannst – mit deiner Aufmerksamkeit, deiner Geduld und deiner Liebe.
Wenn du das Gefühl hast, dein Kind braucht gerade besonders viel Halt oder du möchtest dich selbst sicherer fühlen im Umgang mit belastenden Situationen, dann bist du herzlich eingeladen, zu mir in die Familienberatung zu kommen. Gemeinsam finden wir Wege, wie ihr als Familie schwierige Zeiten gut bewältigen könnt und dein Kind gestärkt durchs Leben geht.
Ich freue mich darauf, dich und deine Familie kennenzulernen.